GOLD BLADE

Hometurf

Eine dieser Häh?-Platten: Man legt die CD ein, lässt sie im Hintergrund plätschern und fragt sich dann irgendwann, was da eigentlich abgeht. Ein ähnliches sensorisches Reaktionsmischmasch wie die englischen Newcomer GLD BLADE riefen bei mir zuletzt SUBLIME hervor, klingt hier doch wirklich jeder Song anders als der vorhergehende, ohne damit aber die Einheit des Albums in Gefahr zu bringen. Hier die Rezeptur: man nehme etwas ’77er-Streetpunk, ’ne Spur frühe ALIEN SEX FIEND, Seventies-Rock, die erwähnte SUBLIME-Gewürzmischung, ’nen Tick DUBWAR-Breaks, Space-Bubblegum-Pop in Julian Cope-Manier, Ska, komische Breaks à la NOMEANSNO, Dub und was sonst gerade noch so rumliegt. Ab in die Mixer damit und splash! Man könnte sich jetzt natürlich wieder einen zusammenlabern von wegen „ultimativer Crossover“, aber das ist Bullshit. Nein, GOLD BLADE haben mit „Hometurf“ einfach nur einen wohlschmeckenden Rundumschlag durch die derzeitige Musiklandschaft gewagt und es geschafft, sich mit dieser nicht gerade neuen Herangehensweise sehr geschickt aus der Affäre zu ziehen. Also lassen wir übermäßiges Interpretieren besser bleiben und genießen diese Scheibe, bevor wir ihrer überdrüssig werden.