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TOUCHÉ AMORÉ

Spiral In A Straight Line

Wer mag, was TOUCHÉ AMORÉ bislang gemacht haben, wird auch mit diesem Album sehr glücklich werden. „Spiral In A Straight Line“ ist roh und rauh, ehrlich und echt, beherrscht das hohe Tempo („Disasters“, „Mezzanine“) ebenso trittsicher wie die Entschleunigung („Force of habit“) und transportiert durchweg unverfälschte Emotionen. Die sechste Platte des Quintetts aus Los Angeles versprüht dabei Retro-Charme und stimmungsvolle Nostalgie und erinnert stellenweise an den Emo der frühen 2000er. Auch mischen sich vermehrt Indie- und sogar Folk-Einflüsse unter den von Screamo geprägten Post-Hardcore – zu verdanken ist das unter anderem den Features mit Julien Baker (BOYGENIUS) und Lou Barlow (SEBADOH). Und obwohl die Texte gewohnt schwer sind und wenig Raum für Hoffnung lassen, transportiert die Instrumentalisierung diesmal ein wohliges sowie bekanntes Gefühl. Eine Platte über die Irrungen und Wirrungen, die jede:r von uns kennt, über die kleinen und großen Auseinandersetzungen mit dem Alltag und der eigenen Persönlichkeit. „Spiral In A Straight Line“ ist aber kein Konzeptalbum, mehr eine Sammlung von Gedanken und Gefühlen. Besonderer Anspieltipp: „Altitude“, der so wunderbar beschwingt wie eindringlich dahinflowt – und dem übrigens der Albumtitel entsprang, als Freund:innen von Sänger Jeremy Bolm ihn auf das Potenzial der Line aufmerksam machten.