„I am the master of my fate / I am the captain of my soul“ lauten die letzten zwei Zeilen des dieser Platte seinen Namen leihenden Gedichtes des englischen Dichter William Ernest Henley (1849-1903); Worte, welche sich HSB offenbar sehr zu Herzen genommen haben, denn musikalisch bleibt man seiner Linie treu, wobei es überaus erstaunlich ist, dass die Thüringer es verstehen, sich nicht bloß selbst zu kopieren.
Ein weiteres Mal erklingen zu Beginn äußerst ruhige Elemente der klassischen Musik aus der Feder von Bandkumpel und Ausnahmemusiker Ólafur Arnalds, bevor mit „The omen“ das Inferno losbricht.
Inhaltlich befasst sich das Stück mit der Ignoranz gegenüber allem Unheil auf dieser Welt, ein empfindliches Thema, welches die Band in ein massives Death Metal-Gewand gekleidet hat, bei welchem sich Melodie und unglaubliche Härte die Klinke in die Hand geben.
Bei jeder gespielten Note und jeder von Frontmann Marcus Bischoff herausgebrüllten Silbe ist die Wut über vorherrschende Missstände nahezu greifbar. Dabei wird es inzwischen zur nicht mehr zu verleugnenden Realität, was man zuvor schon hinter vorgehaltener Hand flüsterte: Die Thüringer „müssen“ inzwischen in einem Atemzug mit der britischen Death Metal-Institution BOLT THROWER genannt werden, denn sowohl kompositorisch als auch hinsichtlich des Härtegrades spielt man in der selben Liga.
Trotzdem hat es sich die Band nicht nehmen lassen etwas zu experimentieren. So integrierte man zum Beispiel in das Stück „Combat“ dezente Techno-Elemente, „The lie you bleed for“ erinnert mit seinen Beats und Synthieteppichen gar an FEAR FACTORY zu „Demanufacture“-Zeiten und „Given in death“ zeigt auf, das Metal mit Frauengesang (hier: Sabine Weniger von DEADLOCK) nicht kitschig klingen muss.
„Invictus“ ist ein Paradebeispiel für „Stagnation auf höchstem Niveau“ und HSB können sich sicher sein, eine bemerkenswerte Platte geschaffen zu haben.
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