HEAVEN SHALL BURN

Iconoclast

Wer wie ich der Meinung ist, dass sich HSB mit ihrem Vorgängeralbum "Deaf To Our Prayers" noch einmal selbst übertroffen haben, dem möchte ich vorweg verraten, dass dies den Thüringern so nicht wieder gelingt.

Dennoch liefert die Band mit "Iconoclast" einen völlig ebenbürtigen Nachfolger ab. Während der Vorgänger direkt Song für Song immer die volle Breitseite bedient hat, variieren HSB auf "Iconoclast" mehr mit ihrem Sound, was jedoch der unglaublichen Power und finster kalten Atmosphäre der Songs keinen Abbruch tut.

Im Gegensatz zu "Deaf To ..." gehen HSB ihre Songs vielleicht etwas geschickter an und die dort dominierende und von mir sehr geschätzte Haudraufmentalität tritt etwas in den Hintergrund.

Besonders Songs wie "Endzeit", "Like a thousand suns" oder "Joel" lassen eben das bei genauem Hinhören erkennen. HSB sind also in keinem Fall leiser oder netter geworden. Die Doublebass-Planierraupe dreht weiter ihre Runden, doch versucht sie diesmal auch öfter mal Slalom zu fahren, was dazu führt, dass der geneigte HSB-Fan ein paar Hördurchläufe mehr als vorher braucht, um "Iconoclast" abzufeiern.

Insgesamt ein gelungenes atmosphärisches Death-Metal-Brett, das wieder mal unterstreicht, wer in Thüringen die Hosen anhat. Gewaltig! (9)