So ein Postfach ist schon eine feine Sache, man weiß nie, was einen nach einer oder zwei Wochen an Briefen erwartet. Umso schöner ist es, wenn eine neue Platte von DRITTE WAHL zum Vorschein kommt. So richtig neu sind die Songs zwar nicht, aber eine feine Zusammenstellung von Singles, Samplerbeiträgen und rarem Material von DRITTE WAHL macht allemal Spaß.
Ich denke mal, für jeden gibt es auf dieser CD trotzdem etwas Neues zu entdecken! Angefangen bei der legendären "Schaum auf der Ostsee"-10", die die Band nach ihrer ersten richtigen Tour 1994 mit den DÖDELHAIEN, veröffentlichte.
Weiter geht es mit den vier Bonustracks der "Nimm drei"-Platte. Warum diese damals nur als limitierte Bonussongs veröffentlicht wurden, weiß ich nicht. Die Qualität der Lieder steht dem Album in nichts nach und auch live zählen "Tobias" oder "Zeit zu gehen" auch heute noch zu den Höhepunkten.
1998 gab es dann mit "Hallo Erde" die einzige 7"der bisherigen Bandgeschichte. Insgesamt fünf Songs, denen man anhört, dass sie 1998 im Zuge der "Strahlen"-LP aufgenommen wurden. Etwas metal-lastiger klangen sie damals schon.
Das ist aber gerade das Schöne an DRITTE WAHL, das jedes Album für sich steht und eine eigene Qualität hat. Mehr Punkrock gibt es dann wieder bei der "Und jetzt?"-10"/MCD. Auf dieser Single sticht der Titeltrack neben "Die Zeit" absolut hervor, wobei "Und jetzt?" hier in einer radiotauglichen gekürzten Fassung enthalten ist.
Natürlich haben DRITTE WAHL auch ein Herz für andere Ost-Underground-Bands, wie zum Beispiel die PUHDYS. Um deren Bekanntheitsgrad im Westen zu steigern, gab es 1994 zum 25-jährigen Bestehen einen Tribute-Sampler von ausschließlich Punkbands.
DRITTE WAHL steuern hier "Wenn ein Mensch lebt" bei. Fehlen darf die Band auch nicht auf einer der bekanntesten Samplerreihen. "Schlachtrufe BRD III" enthielt damals die ursprünglichen Versionen der Klassiker "Nur ein Sklave" und "Zeit zu gehen".
Als Fans von Hansa Rostock (die nächstes Jahr wieder in der ersten Liga spielen), kommt die eine "Stadionhymne" für den Fußballverein jetzt noch einmal richtig gut rüber. Gecovert wurde "Wie der Wind auch weht".
Als Bonus für die Fans gibt es noch einen unveröffentlichten Track. Eine englische Version von "Kein Wort". Die Soundqualität der teils schon etwas älteren Songs lässt keine Wünsche offen und ist durchgehend auf hohem Niveau.
Bleibt noch zu sagen, dass die CD im Digipak kommt, plus Booklet mit einigen nützlichen Daten zu den Originalveröffentlichungen. (8)
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