ANTI-FLAG

American Reckoning

Nach nur einem Jahr beglücken uns ANTI-FLAG bereits mit einem neuen Release. Auf „American Reckoning“ interpretieren die Pittsburgher einige Songs ihrer letzten zwei Alben „American Spring“ und „American Fall“ neu. „Brandenburg Gate“, „Set yourself on fire“, „The debate is over (If you want it)“ sowie „American attraction“, „When the wall falls“, „Trouble follows me“ und „Racists“ werden als akustische Americana- beziehungsweise Folk-Songs präsentiert. Reduziert auf die Kernaussagen beenden die Politpunks damit ihre „American“-Trilogie. Im neuen Gewand nehmen die bereits bekannten Songs einen mit in Tavernen, an Lagerfeuer oder auf gewaltfreie Straßenproteste – überall, wo melodische und akustische Politpunk-Stücke eben funktionieren. „American Reckoning“ endet mit drei Covertracks (John Lennon, BUFALLO SPRINGFIELD, CHEAP TRICK) die nicht akustisch, sondern in gewohnter Instrumentierung interpretiert werden. Dabei fehlt das gewohnte Tempo, die Originale werden quasi schlicht nachgespielt. Das wirkt deplatziert und unnötig, ergibt im Rahmen des Entstehungsprozesses und der persönlichen Umstände der Band jedoch Sinn. Es ist dennoch schade, denn drei eigene Akustiklieder mehr hätten dem Album besser gestanden. Die akustischen Interpretationen der eigenen Songs sind nämlich sehr sympathisch, man kann sie wirklich mögen.