MELVINS

The Bride Screamed Murder

Immer wieder lustig, das Frontcover/Backcover-Spielchen der MELVINS: seit geraumer Zeit nämlich beliebt es den Herren Crover und Osborne, beides zu vertauschen. Das Album mit dem Titel, der nach einem Hitchcock-Film klingt, wurde als insgesamt drittes der MELVINS mit Verstärkung durch die Herren Coady Willis und Jared Warren (BIG BUSINESS) eingespielt.

Der Zwei-Jahres-Rhythmus wurde auch diesmal wieder eingehalten, und das Ergebnis überzeugt so, wie alle MELVINS-Alben überzeugen. Eine furchtbar langweilige Antwort eigentlich, aber was soll man denn auf die Frage „Und, wie ist die neue MELVINS?“ denn auch anderes antworten als „Gut, wie immer“? Die MELVINS haben ihre Musik, ihren Stil längst gefunden, sie variieren ihn innerhalb bestimmter, von ihnen selbst und nicht durch ihre musikalischen Fähigkeiten gesetzten Grenzen, und das Ergebnis ist ein Sequel auf höchstem Niveau, mit vertrauten Charakteren in bekanntem Setting, aber immer neuen Wendungen der Handlungen.

Wegen mir kann das noch ewig so weitergehen, ich langweile mich hier nie, das ist wie bei den etwas weniger produktiven NOMEANSNO, wobei ich mich frage, warum nicht mal diese beiden Bands zusammen ein Album aufnehmen.

An einem unterschiedlichen Verständnis von Präzision oder mangelnder Detailversessenheit einer der beiden Parteien kann es nicht liegen. Und so ist „The Bride Screamed Murder“ einmal mehr ein einzigartiges Erlebnis, dessen Höhepunkt mit Track 8 (von neun) erreicht ist: einer grandiosen Version des THE WHO-Klassikers „My generation“.