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THERAPY?

Hard Cold Fire

Irgendwie vereinen THERAPY?-Alben der letzten zehn Jahre Licht und Schatten. Zielloses Rumgeriffe trifft auf gelungenen Weiterentwicklungswillen. Ersteres ist schade, weil das Trio immer wieder sein Talent für Eingängigkeit und Eigenständigkeit durchblitzen lässt. So auch auf „Hard Cold Fire“. Ist man von dem flotten Opener „They shoot the terrible master“ noch angetan, rifft sich die Strophe von „Woe“ bereits am Ohr vorbei. „Joy“ könnte vom auch schon zwanzig Jahre alten „High Anxiety“ stammen, bei „Two wounded animals“ leihen FUGAZI ihnen kurz Gitarrenlinien aus. Spätestens bei „To disappear“ fällt auf, wie gut das Drumming von Neil Cooper ist, die angenehm-düstere Strophe mündet jedoch in einen gewollt eingängigen Refrain, der shredderige Zwischenpart rettet das Ganze jedoch. „Mongrel“ klingt mittendrin ein wenig wie ein langsames „Opal Mantra“. Mit „Poundland of hope and glory“ folgt der heimliche Hit. Das zurückgenommene „Days kollaps“ beschließt das Album mit einer an THE CURE gemahnenden Basslinie. Bleibt zu wünschen, dass THERAPY? die Wege ganz zu Ende gehen. Die selbstgewählten Einflüsse aus Jazz, Dubstep und anderen Genres werden zu häufig von Midtempo-Riffs verschluckt. Wie es mit etwas mehr Mut funktionieren könnte, zeigt Sänger Andy Cairns mit seinem Industrial-Nebenprojekt JAAW.