THERAPY?

Nurse

„Nurse“ markierte den Umbruch der Iren um Sänger Andy Cairns, vom ungezügelten Noiserock des Frühwerks hin zum Pop-Punk der kommenden Jahre. Und so mischt sich das krude „Teethgrinder“mit dem punkigen „Accelerator“und den finsteren Noise-Monstern „Neck Freak“ und „Nausea“.

Dazwischen gibt es mit „Disgracelands“ Gesellschaftskritik und mit „Gone“ was Ruhiges-Trauriges. Dass „Nurse“ trotz einer ganzen Reihe von guten Songs ingesamt abfällt, liegt einzig an der dünn-sterilen Produktion, die heute besonders antiquiert wirkt.

Das Remaster des Albums in der Gemil-Box machte dieses Manko zumindest geringfügig wett. Unverständlich also, warum Universal für dieses Reissue die Originalaufnahme nochmals auflegte. Unverständlich auch, dass es (außer farbigem Vinyl – gähn) keinerlei Mehrwert gibt.

Nichtmal einen Download-Code. So bleibt die Erkenntnis, dass bei diesem auf eine 1.000er-Auflage begrenzten Reissue nur auf den Vinyl-Hype aufgesprungen werden soll. Irgendwie haben es die Major-Plattenfirmen immer noch nicht verstanden.