THERAPY?

Crooked Timber

Das inzwischen zwölfte THERAPY? Album hört auf den schönen Titel „Crooked Timber", dieser bezieht sich auf einen Satz von Immanuel Kant. „Der Mensch ist aus krummem Holz geschnitzt", und das könnte man problemlos auch über THERAPY? selbst sagen.

Die Band hat in den letzten zwanzig Jahren einen alles andere als geraden Weg zurück gelegt. Deswegen ist man als Fan bei jedem neuen Album gespannt, was einem nun geboten wird. Natürlich gibt es die eine oder andere Konstante, wie der immer wieder vorhandene Hang zum Krach; Andy Cairns etwas seltsame Stimme, bei der man nie weiß, warum man sie eigentlich mag; der nicht von jedermann nachvollziehbare Humor; sowie die Fähigkeit zu unglaublich eingängigen Melodien.

Wer an den Iren besonders Letzteres schätzt, könnte von „Crooked Timber" enttäuscht werden. Die Band konzentriert sich auf dem Album in erster Linie auf den Rhythmus, dadurch rückt die Melodie in den Hintergrund und braucht etwas länger als sonst, um sich zu entfalten.

Als Ausnahme kann man das zehnminütige „Magic mountain" nennen, das den momentan wuchernden Prog-Bands mit seinen zuckersüßen Gitarren auf charmante Art und Weise den Garaus macht. Bestimmt nicht ihre beste Platte, aber kompromisslos sind die zehn Stücke allemal.