Okay, erstmal schlucken, dann weiterschreiben: ja, man bekommt als Musikschreiber immer wieder sehr vollmundige Waschzettel zu Platten geliefert und meistens steht man auch drüber, doch wie Victory BOYSETSFIRE promotet ("one of 2000´s most cherished underground rock bands"), stösst dann doch etwas auf - wie der mehrfache Hinweis auf die massive Promotionaktivität via "lifestyle publications".
Und nein, mit "lifestyle publications" sind nicht etwa Fanzines gemeint, obwohl die womöglich auch als solche bezeichnen könnte, sondern natürlich diese bunten Kataloge mit vielen heissen Actionfotos vom Snowboarden, Surfen, Biken und was sonst noch trendy ist, à la "Sei auch so cool, tu dies, kauf das, hör jenes." Klar, jeder muss seine Miete irgendwie bezahlen, doch zumindest für mich gibt´s irgendwo Grenzen.
So. Und jetzt zu BOYSETSFIRE selbst. Die blasen mit dem massiv aggressiven Titelsong erstmal newschoolig los, lassen die ganze Wucht der fetten Produktion los, um dann einen Gang zurück zu schalten und ein dutzend schöner, ja, einfach nur schöner Rocksongs loszulassen.
Hat ansatzweise was von den frühen NO USE FOR A NAME (die "Don´t Miss The Train"-Zeiten), gemischt mit druckvollem Emo-Rock und geprägt von der verzweifelten, intensiven Stimme von Frontmann Nathan Gray - und dazwischen dann nochmal so ein knochiger Knüppler.
Ob der grosse Durchbruch mit diesem Album gelingen wird, bleibt abzuwarten, Fakt ist, dass der Fünfer aus Delaware ein sehr reifes, rundes Album abgeliefert - auf jeden Fall das bislang beste.
Und ja, sie haben auch ein Gewissen und eine Mission: im Booklet gibt´s Adressen von AK Press über Anti Racist Action bis zur Communist Party USA sowie ein Statement der Band, in dem diese dazu aufruft, den Status Quo anzugreifen und auf das Vorbild der NO WTO-Demo in Seattle verweist.
Und vielleicht kapieren das ja ein paar bislang nur auf beschissen teure Lifestyle-Klamotten fixierte Blagen, die auf BSF nur durch den Promo-Artikel in ihrem belanglosen Skater-Blättchen aufmerksam geworden sind.
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