In Ox #51 hatte ich noch das Demo von CHEFDENKER besprochen und jetzt, ungefähr ein halbes Jahr später, ist schon das erste Album fertig. Und es ist großartig geworden, wenn ich das mal vorweg nehmen darf.
Knapp die Hälfte der 19 Songs auf "16 Ventile in Gold" wurden vom eh schon hochklassigen Demo einfach übernommen, neu eingespielt und um eben noch mal so viele neue, nicht minder gute Songs ergänzt.
Als Aufhänger zu erwähnen, dass es sich bei CHEFDENKER um die neue Band des ehemaligen KNOCHENFABRIK-Sänger Claus handelt, sei mir verziehen, normalerweise ist mir Namedropping in so einer Form eher unangenehm, hier nützt das allerdings, um einen Eindruck davon zu geben, wie sich CHEFDENKER anhören.
Nämlich wie KNOCHENFABRIK, wenn sie Rock größer als Punk geschrieben hätten oder auch wie CASANOVAS SCHWULE SEITE, wenn die mehr KNOCHENFABRIK als TURBONEGRO gehört hätten. Die Verbindung zwischen allen Bands ist eben Claus' unverwechselbarer Gesang, die Texte, die immer wieder aufzeigen, wie schmal die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn doch ist, und sein Händchen für richtig gute Punkrocksongs.
Es wäre natürlich falsch, KNOCHENFABRIK, CHEFDENKER und CSS nur auf die Person Claus Lüer zu reduzieren, Fakt ist aber dennoch, dass er allen drei Bands sehr prägnant seinen Stempel aufgedrückt hat.
"16 Ventile in Gold" ist jedenfalls wieder mal ein Meisterwerk geworden: Eine großartige Punkrockplatte mit wunderbaren Songs, gespielt von Musikern, die wissen, was sie da tun, wenn mir auch der Herr an der Sologitarre, dessen Tätigkeit im Booklet so schön mit "Fideldidü" beschrieben ist, teilweise ein wenig zu viel fideldidüt.
Aber darüber sehe ich, generös wie ich bin, gerne hinweg und wünsche den vier Jungs, dass sie nicht das Pech wie KNOCHENFABRIK und andere Kölner Bands haben und nur vor gammligen Iropunkern spielen müssen.
Dafür sind sie nämlich viel zu gut, und ein vernünftiges Publikum wäre auch mir angenehmer. (44:32)
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