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CHEFDENKER

Asozialdarwinisums

Auf die CHEFDENKER ist auch im Jahr zwanzigsten Jahr ihres Bestehens verlass. Wie auf allen Platten zuvor erblicken auf „Asozialdarwinismus“ wieder punktgenau 19 Songperlen das Licht der Welt. Die Titel bewegen sich wie gewohnt im Spektrum von schnellen (einminütigen) Punk-Nummern, über Rock’n’Roll bis hin zu ruhigen rockigen Titeln. Dabei macht die Band auch nicht vor dem Einsatz „schrottig“ klingender Effektgeräten halt, wie Frontmann Claus Lüer im Interview in dieser Ausgabe erklärt. Aber genau das und viele weitere Zutaten machen den Charme von „Asozialdarwinismus“ aus. Dazu gehört auch die Bandbreite an Themen, die hier besungen werden. Es geht querbeet um die Wichtigkeit des lückenlosen Lebenslaufs, Authentizität, Frühstückserfahrungen in Berlin, russische Anwälte, kauzige Kommissare und konservative Parteien. Was immer mitschwingt, sind ein Augenzwinkern und das Lebenselixier Bier. Das goldene Hell bekommt im passenden Titel „Bier“ sogar eine Huldigung, in der dessen Vorzüge während und nach des Konsums vorgestellt werden. Weitere Anspieltipps sind „Kann Rock’n’Roll Elektromobilität?“ und „Ich fand Starwars schon scheiße als es Starwars noch gar nicht gab“. Eine typische CHEFDENKER-Platte, auf der sich auch vermeintlich schwaches Songmaterial im Laufe der Zeit durchsetzt. Ganz im Sinne des angepriesenen „Asozialdarwinismus“.