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FAHNENFLUCHT

Weiter Weiter

FAHNENFLUCHT sind aus dem deutschen Politikpunk eigentlich nicht mehr wegzudenken: kompromisslose Texte, treibende Instrumentals und wütender Gesang sind mittlerweile seit über 21 Jahren und sechs Studioalbum das Markenzeichen der Punks vom Niederrhein und ihre Beständigkeit gibt der Band recht, dies können sie verdammt gut. Somit ist es wenig überraschend, dass auch das neueste Werk der Band keinen allzu großen Bruch mit der bisherigen Diskografie darstellt. Dynamischer Punk, gemischt mit Hardcore-Anleihen und viel Wut bestimmen die Marschrichtung bei „Weiter Weiter“ und seien wir mal ehrlich, wir sind doch aktuell alle wütend. Klammert man die Pandemie einmal aus, stehen wir noch immer vor einem Rechtsruck der Gesellschaft und einem sterbenden Planeten. So handelt „Welt“ von den Folgen des Spätkapitalismus wie Umweltverschmutzung, Raubbau und dem Klimawandel, während sich „Vater Unser“ mit der Ursache toxischer Männlichkeit auseinandersetzt, was auch der deutschen Punk-Szene erfrischend guttut. „Weiter Weiter“ ist ein facettenreiches Album, bei dem Fans von Geschwindigkeit und Aggressionen, aber auch mal der einen oder anderen hymnenhaften Passage auf ihre Kosten kommen. FAHNENFLUCHT sind auch im 21. Jahr noch extrem relevant.