FAHNENFLUCHT

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FAHNENFLUCHT sind seit 1996 eine feste Institution der deutschen Punk-Szene. Am 28.05. erscheint mit „Weiter Weiter“ nun endlich ein neues Album . Wir schauen uns dieses Datum mit Sänger Thomas einmal genauer an.

28.05.1905: Der Schausteller Carl Krone benennt seine Menagerie Circus Charles, woraus später der Circus Krone wird. Seit geraumer Zeit wird die Tierhaltung dort angeprangert. Welche politischen oder sozialen Probleme sollten außerdem kritisiert werden?

Unmenschliche Asylpolitik, Homophobie, Diskriminierung, Überproduktion, Ausbeutung, Umweltverschmutzung, zunehmender Rechtsruck in Europas Parlamenten, Verschärfung autoritärer Regierungstendenzen weltweit im Zuge der Pandemie. Die meisten Probleme resultieren wohl gerade aus dem Spannungsverhältnis zwischen Individuum und ökonomischen Bedingungen. Leider denken Menschen gerne in Schubladen beziehungsweise ungeeigneten Kategorien. Herkunft, Kultur, Geschlecht und ähnliche Zuschreibungen erweisen sich in der Regel aber als vollkommen untauglich um die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt adäquat zu begründen. Die Tierhaltung in Zirkussen wird hoffentlich bald ein Ende haben, so wie auch die Zurschaustellung von „exotischen Menschen“ irgendwann ein Ende fand.

28.05.1961: Die britische Wochenzeitung The Observer veröffentlicht einen Aufruf des Rechtsanwalts Peter Benenson, sich durch Briefe für die Freilassung politischer Gefangener einzusetzen. Amnesty International wird gegründet. Wofür setzt ihr euch als Band besonders ein?
Grundsätzlich erst mal für konsequente politische Selbstreflexion. Der Fingerzeig auf Probleme und Missstände sollte immer den Griff an die eigene Nase voraussetzen. Wir unterstützen gerne progressives Engagement auf diversen Ebenen. Zum Beispiel: STAY! Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative, Pro Asyl, #wirsagenMOIN, Sea Shepherd. Die genannten Initiativen repräsentieren natürlich nur einen verschwindend kleinen Teil unterstützenswerter Bewegungen für mehr Verständnis untereinander.

28.05.1988: Der Rapper Ufo361 wird geboren. Welche Art von Kunst hat euer neues Album „Weiter Weiter“ beeinflusst?
Unter anderem spielen kritische, exzessive, dystopische Komödien à la „Brecht“, „Club 27“ und „Idiocracy“ eine Rolle, wobei sich dies nicht unmittelbar niederschlägt. Eine Melange aus banalen alltäglichen Wahrnehmungen und persönlich gefärbtem Hirnfick.