MELVINS

Tres Cabrones

Ziegen und Schrottkarren zieren das 19. MELVINS-Studioalbums. Was King Buzzos werte Gattin Mackie Osborne, schon seit Jahren verantwortlich für jegliches MELVINS-Artwork, wohl damit sagen will? Dass alter Schrott neu aufgelegt wird? Denn „Tres Cabrones“ versammelt kaum wirklich Neues: neun der zwölf Songs sind so oder so ähnlich schon auf anderen Veröffentlichungen erschienen – die man als Nichtsammler aber nicht unbedingt im Plattenregal stehen hat.

Vielleicht auch, dass Buzz uns ein paar Ziegen unterjubeln will. Den Kneipenbrüller „99 bottles of beer“ und den Lagerfeuerklassiker „Tie my pecker to a tree“ zum Beispiel. Oder Mike Dillard an den Drums und Dale Crover am Bass.

Mehr MELVINS 1983 geht ja fast nicht. Zwar ist „Tres Cabrones“ für MELVINS-Verhältnisse kein Überflieger, aber auch wirklich kein Schrott. Und wie immer nicht ganz ernst zu nehmen. Für Liebhaber der schweren Riffs und deftigen Kalauer.

Wenn die Veröffentlichungsfrequenz beibehalten wird – zwei Alben in fünf Monaten – müsste Album Nummer zwanzig ja ungefähr im Frühjahr 2014 rauskommen. Was man sich dafür wohl einfallen lässt? Es bleibt spannend.