Man könnte meinen, dass eine DVD von BAD RELIGION lange überfällig sei. Mittlerweile sind DVD-Releases schließlich an der Tagesordnung, und wenn man sich einmal durch die Veröffentlichungspläne diverser Bands und Labels liest, dann fällt auf, dass locker 85 Prozent aller DVD-Releases Live-DVDs sind.
Wo also, bleibt eine eben solche Veröffentlichung von BAD RELIGION, einer wirklich wichtigen Band? Nun, nachdem das Release von "Live At The Palladium" unzählige Male verschoben wurde, steht die DVD seit Anfang März auch in den hiesigen Läden und macht allein schon optisch etwas her.
Von schönem Karton umhüllt und mit einem schicken Booklet mit allerlei Fotos und handgeschriebenen Texten versehen, kann sich also schon ein Packaging-Fetischist wie ich an der zweiten BR-DVD erfreuen, ohne sie überhaupt gesehen zu haben.
Neben dem rein Äußerlichen überzeugt diese DVD aber auch durch ihren Inhalt. Zwar handelt es sich hier um eine Live-DVD, BAD RELIGION haben sie aber mit aller Raffinesse zusammengestellt, die man von einer solch hochrangigen Band erwarten sollte.
Sound- und Bildqualität sind perfekt, für die Aufnahmen wählte man das Hollywood Palladium in Los Angeles, das man an zwei aufeinander folgenden Abenden ausverkaufte, und bei der Show war auch Brett Gurewitz mit dabei.
BAD RELIGION spielten also zu sechst und mit drei Gitarren beide Shows, von denen letztlich 31 Songs für diese DVD ausgewählt wurden. Mit dabei sind neuere BR-Songs wie "Sinister rouge", "Let them eat war", das großartige "Kyoto now" oder "Sorrow", das den Livemitschnitt beschließt.
Dazu kommen Klassiker wie "No control", "Suffer", "I want to conquer the world", "We're only gonna die", "Do what you want" und "Generator". Die Show zu schauen macht insgesamt großen Spaß, denn die Herren beweisen einmal mehr ein Gespür für eine solide Bühnenpräsenz.
Greg Graffin wirkt wie immer sehr intelligent und charismatisch, während er die Strophen vorträgt und die restliche Band meist in den Kanon des Refrains einstimmt. Zudem ist die Show in die sehr angenehm wirkende Atmosphäre des Hollywood Palladium eingebettet.
Dies ist zwar zweifelsohne eine große Halle, durch ihren theaterähnlichen Aufbau wirkt sie aber ästhetisch und einladend. Alles in allem ist das Herzstück dieser DVD, der Livemitschnitt von BAD RELIGION, also sehr gelungen.
Es stimmen alle Details und die Songauswahl ist in meinen Augen auch sehr gut. Neben der Live-Show finden sich auf "Live At The Palladium" aber auch einige interessante Zusatz-Features. Etwa Interviewsequenzen, in denen Bandmitglieder über die ersten Tage der Band erzählen, und Fans, die zu ihren Lieblings-BAD RELIGION-Mitgliedern und -Songs befragt werden.
Vor allem die teils recht unterhaltsamen Bandinterviews machen hier Spaß. BAD RELIGION-Videoclips und rare TV-Aufnahmen der Band aus den frühen Achtzigern sowie eine Fotogalerie runden diese DVD ab.
BAD RELIGION haben mit dieser DVD eine gelungene Dokumentation ihrer Live-Qualitäten veröffentlicht, die durch unterhaltsame Zusatzfeatures abgerundet wird. "Live At The Palladium" ist natürlich jedem BAD RELIGION-Fan ans Herz zu legen, weil die Band vor allem durch die Interviews einen zwar nicht zu tiefen, dennoch aber interessanten Einblick in ihre Geschichte gibt.
Aber auch denjenigen, die mit BAD RELIGION noch kaum etwas anfangen können, bietet "Live At The Palladium" einen mehr als gelungenen Einstieg. Eine sehr gute DVD! (09/10)
© by - Ausgabe # und 29. Juni 2024
© by - Ausgabe # und 10. August 2022
© by - Ausgabe # und 8. März 2022
© by - Ausgabe # und 17. Dezember 2020
© by - Ausgabe # und 17. August 2020
© by - Ausgabe # und 14. August 2020
© by - Ausgabe # und 6. Mai 2020
© by - Ausgabe # und 29. Mai 2019
© by - Ausgabe # und 20. Mai 2014
© by - Ausgabe # und 11. September 2013
© by - Ausgabe # und 26. September 2011
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Bodo Unbroken
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #125 April/Mai 2016 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #143 April/Mai 2019 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #22 I 1996 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #111 Dezember 2013/Januar 2014 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #65 April/Mai 2006 und Lauri Wessel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Myron Tsakas
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #23 II 1996 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Lauri Wessel