Dass BAD RELIGION seit einer ganzen Weile schon wieder in Originalbesetzung spielen, war ja schon seit geraumer Zeit bekannt. Mit dem Input von Brett Gurewitz, seines Zeichens nicht nur Boss von Epitaph Records, des Labels, das einst einzig und allein wegen BAD RELIGION gegründet wurde, entstand das beste Album der Kalifornier seit Jahren, wozu Gurewitz als Co-Songwriter, Gitarrist und Producer erheblich beigetragen hat.
Natürlich, "Suffer" steht auch heute noch übermächtig im Raum, war es doch ein Album, das für mich und viel andere auch eine Zeitenwende darstellte, das irgendwie den Bruch mit dem Punk der Achtziger vollzog und eigentlich schon Jahre vor NIRVANA Punk etwas massenkompatibler machte.
Eine ähnliche Euphorie kann ich angesichts des neuen Albums nicht ausmachen, die Zeiten haben sich eben geändert, aber - und das ist das Wichtigste an dieser Platte - BAD RELIGION haben das Ruder herumgerissen, sind der Mittelmäßigkeit und Belanglosigkeit entkommen, in die sie sich mit ihren letzten beiden nicht richtig schlechten, aber belanglosen Alben auf Sony hineinmanövriert hatten.
"The Process Of Belief" knüpft an großartige Alben wie "Recipe For Hate" und "Generator" an, ohne auf Nostalgie-Effekte zu setzen, denn man hört der Platte an, dass seit damals einige Jahre ins Land gegangen sind, man sich musikalisch weiterentwickelt hat, aber nicht den Fehler macht, mit der Vergangenheit zu brechen.
Mit "Broken" und "Sorrow" sind jedenfalls auch hier wieder zwei veritable und potentielle Hits enthalten - und jetzt werde ich erstmal die ganzen alten BR-Scheiben rauskramen und in Erinnerungen schwelgen.
Ach ja, etwas gedulden müsst ihr euch noch: das Album ist erst ab Ende Januar zu kaufen. Alles weitere siehe Interview mit Brett Gurewitz hier im Heft.
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