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DONOTS

Lauter als Bomben

Mit „Karacho“ gingen die DONOTS vor drei Jahren wohl eines der größten Wagnisse ihrer Bandgesichte ein, sie brachen mit dem Alten und texteten fortan auf Deutsch. Rückwirkend kann man wohl sagen, dass das Experiment deutsche Sprach von Fans und Kritikern mehr als wohlwollend aufgenommen wurde. Kein Wunder also, dass die DONOTS diesen Weg weitergehen. Und was soll man sagen, bei „Lauter als Bomben“ passt alles einfach noch etwas besser als zuvor bei „Karacho“. Statt mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, wie Ingo Donot selbst scherzt, und möglichst viele Themen in einem Text unterzubekommen, gibt es hier deutlich mehr Punktlandungen, die sowohl den politischen Ist-Zustand einfangen und anprangern als auch genug Raum lassen, um sich um die privaten Probleme zu kümmern. Natürlich nicht ohne am Ende einen Hoffnungsschimmer durchstrahlen zu lassen. Doch auch musikalisch wird der Bandkosmos mit „Lauter als Bomben“ ordentlich ausgedehnt. Ohne den eigenen Punkrock Sound aufzugeben, nähert sich die Band hier dem Grunge, Pop und New Wave an, kombiniert dies gelungen und verleiht dem Album so schon einen fast mixtapeartigen Charakter, ohne damit das Gesamtbild im Geringsten zu trüben.