„Wir sind nicht einsam, wir sind nicht allein. Der Blick nach vorne, der Kopf immer noch oben.“ Der krachige Opener „Geschichten vom Boden“ macht sofort Bock, setzt den Ton für das Album und transportiert die Energie, mit der die DONOTS selbst Nichtfans live begeistern können, direkt in mein Wohnzimmer.
„Lauter als Bomben“ ist nach „Karacho“ das zweite Album, bei dem die Band komplett auf deutsche Texte setzt, was auch mal in einem (zugegebenermaßen eingängigen) Mitklatschrock-Refrain wie in „Eine letzte, letzte Runde“ enden kann.
Bei „Das Dorf war L.A.“, der wie ein Intro zur letzten letzten Runde funktioniert, können sich dann die DIE TOTEN HOSEN- und REVOLVERHELD-Fans auch einklinken und mit den DONOTS Arm in Arm in Nostalgie schwelgen und an die gute alte Zeit denken...
Sind halt auch ’ne Familienband, die DONOTS, was auch im Text von „Das alles brauch ich jetzt“ zum Ausdruck kommt (... und hört man im im Intro etwa einen Mini-Donot?). Knackige 36 Minuten kurz ist das Album und es bietet neben klassischeren Rock-Songs auch einige Punkrock-Perlen wie das genannte „Geschichten vom Boden“ oder meinen persönlichen Favoriten „Whatever forever“, von Ohrwürmern zum Mitsingen wie „Asche sammeln“, „Heute Pläne, morgen Konfetti“ oder dem schon auf der Split-10“ mit ADAM ANGST veröffentlichten „Keiner kommt hier lebend raus“ ganz zu schweigen, damit kennen sich die DONOTS einfach aus und spiegeln auch auf „Lauter als Bomben“ die große Bandbreite ihrer Einflüsse aus dem Rock/Punk/Pop-Universum wider.
Allerdings scheint der Band der musikalische Aspekt vielleicht nicht einmal das Wichtigste an diesem Album zu sein, es geht auch, wie schon bei „Karacho“ (vermutlich als Auswirkung dieser neuen sprachlichen Verständlichkeit durch die deutschen Texte) darum, Flagge zu zeigen und eine klare Haltung auszudrücken, was sich zum Beispiel bei Songs wie der Single „Rauschen (Auf jeder Frequenz)“ bemerkbar macht.
Produziert hat das Album unter anderem Kurt Ebelhäuser von BLACKMAIL, der auch schon für das 2008er „Coma Chameleon“ verantwortlich war. Auch hier zeigt sich wieder der „Familienband“-Faktor, die DONOTS haben das Album im eigenen Studio produziert und auf dem eigenen Label herausgebracht.
In der veröffentlichten Version von „Lauter als Bomben“ wird es zu den 13 Songs des Albums noch drei Bonustracks geben (von denen einer „Ösel aus Nürnberg hat Geburtstag“ heißt, ich bin ein bisschen traurig, dass ich den nicht hören konnte ...), außerdem erscheint das Album in verschiedenen limitierten Editionen (Deluxe-Version, gelbes Vinyl, Fan-Box mit DVD des letztjährigen Jubiläumskonzerts).
Fazit: Wer die Entwicklung, die die DONOTS mit „Karacho“ genommen haben, mochte, dem wird „Lauter als Bomben“ garantiert gefallen. Und live wird das auf jeden Fall ein Kracher.
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