KMPFSPRT

Gaijin

KMPFSPRT sind zurück. Und haben einiges an Wut mitgebracht. Gut zwei Jahre nach dem eher gemäßigten „Intervention“ erscheint mit „Gaijin“ das dritte Studioalbum der Kölner Punk-Kombo und besinnt sich wieder auf die Stärke des Debütalbums „Jugend mutiert“ und der ersten EP „Das ist doch kein Name für ’ne Band“, den Soundtrack für eine desillusionierte Gesellschaft zu liefern. KMPFSPRT setzen irgendwo zwischen den Wahlerfolgen der Rechtspopulisten und dem Desinteresse der Hisptergeneration an, kommentieren gewohnt bissig und ungeschminkt die gesellschaftliche Realität und klingen dabei energisch wie lange nicht mehr. Dominierten auf „Intervention“ die poppigen Hooks, sind diese hier deutlich spärlicher, doch dafür umso effektiver gesetzt. Stattdessen gibt es härtere Riffs, ein knallendes Schlagzeug und den gewohnt rauen Gesang von Sänger Richard Meyer. Im Unterschied zu vielen anderen politischen und sozialkritischen Alben schafft es „Gaijin“, was auf Japanisch übrigens so viel Ausländer oder auch Außenseiter bedeutet, zudem der ganzen Thematik doch etwas Neues abzugewinnen und rückt lieber das Individuum und dessen Gefühlslage in den Vordergrund, anstatt nur aufzuzeigen, was falsch läuft und was sich alles ändern muss. „Gaijin“ ist eine Platte zwischen Punk, Emo und Hardcore, bei der man wünschte, sie nicht zu brauchen, aber umso glücklicher ist, sie zu haben.