IGGY POP

Après

2009 ließ Iggy Pop verlauten, er sei „sick of listening to idiot thugs with guitars banging out crappy music“, und seine Antwort war das Album „Préliminaires“, eine Platte voller jazzig-loungiger Songs, darunter auch ein Cover des durch Yves Montand und Edit Piaf bekannt gewordenen „Les feuilles mortes“.

Drei Jahre später folgt nun „Après“, das in die gleiche Kerbe schlägt und den „godfather of punk“ erneut von der gefühligen Seite zeigt. Pop hat sich hier, so schreibt er im Booklet zur CD, bewusst der Musik aus jener Zeit vor Pop, Rock und Co.

zugewandt, die gemeinhin mit Belcanto, Chanson, Plainsong oder Folk Music bezeichnet wird. Dabei galt seine besondere Aufmerksamkeit dem französischen Chanson. Der Grund: „... probably because it is French culture which has most stubbornly resisted the mortal attacks of the Anglo-American music machine.“ Harte Worte, denen Iggy sanfte Songs folgen lässt, etwa seinen Beitrag in Sachen Neuinterpretation des Überklassikers „La vie en rose“.

Dass Iggy Pop jenseits der brutalen Angriffe, die STOOGES-Songs wie „Search and destroy“ bis heute darstellen, auch einen „soft spot“ hat, konnte man schon in den Neunzigern an wundervollen Songs wie „Candy“ erkennen, hier zeigt er nach „Préliminaires“ erneut diese altersmilde Seite seiner Künstlerpersönlichkeit.

„Après“ ist kein weltbewegendes Album, sondern eines für Menschen, die Iggy Pop als „Gesamtkunstwerk“ schätzen.