ANTI-FLAG haben noch nie ein Blatt vor den Mund genommen und stets lautstark gegen Kriegstreiber, Kapitalisten und Rassisten gewettert. Ähnlich wie ihre Kollegen RISE AGAINST nutzen die Polit-Punker ihre Band konsequent als Plattform, um für die gute Sache zu kämpfen.
Und seit der Wahl von Donald Trump haben die Jungs aus der „Steel City“ Pittsburgh endgültig Oberwasser. Vor fast 25 Jahren beschlossen Sänger Justin Sane und Schlagzeuger Pat Thetic, ihre Wut in knackige Punk-Songs zu packen, und gründeten die Band.
Schon auf dem Debütalbum „Die For The Government“ (1996) ging es gegen den Polizeistaat. „The Terror State“ (2003) richtete sich gegen die Bush-Regierung und den von ihr angezettelten Irak-Krieg.
Auch die beiden Alben für das Majorlabel RCA, „For Blood And Empire“ (2006) und „The Bright Lights Of America“ (2008), waren politisch, jedoch musikalisch blass. Kritisiert wurde der Kampf gegen den Terrorismus und das politische Establishment.
In regelmäßigen Abständen hat das Quartett die Plattenfirma gewechselt, darunter Punk-Labels wie Fat Wreck Chords oder SideOneDummy. Vor vielen Jahren schon hat die Band mit A-F Records ihr eigenes Label gegründet, aktuell veröffentlichen die Punkrocker über die Universal-Tochter Spinefarm.
ANTI-FLAG sind aber nicht nur bekannt für direkte und provokante Texte, sie setzen sich auch aktiv für ihre Forderungen ein. 2009 sind sie in einem Protestcamp gegen den G20-Gipfel in ihrer Heimatstadt aufgetreten, im gleichen Jahr haben sie Studentenproteste in Wien mit einem Konzert unterstützt.
Immer wieder setzen sich die Polit-Punker auch ein für Organisationen wie peta2, Greenpeace oder Amnesty International. Da ist klar, dass auf dem neuen Album Donald Trump nicht ungeschoren davon kommt.
Und die Wut von ANTI-FLAG ist groß. Deshalb haben sie den Nachfolger von „American Spring“ (2015) gleich mal „American Fall“ getauft. Die Wut ist aber auch ein Motor für die Kreativität der Band.
Die Songs sind textlich und musikalisch auf dem Punkt. Druckvoll, abwechslungsreich und streckenweise sogar fast poppig. Kein Wunder, Benji Madden, Gatte von Schauspielerin Cameron Diaz und Gitarrist von GOOD CHARLOTTE, hat das zehnte Album von ANTI-FLAG gemeinsam mit der Band produziert.
Es gibt mitreißende Hooks, wie in der ironischen Hymne „American attraction“, akustische Lagerfeuer-Momente und Ska zum Mitschunkeln wie in „When the wall falls“ oder Singalongs wie in „Trouble follows me“.
Wer sich von Stadionbands wie BILLY TALENT oder GREEN DAY leicht anstecken lässt, wird auch „American Fall“ lieben. Spannend wird die Frage, wie das nächste Album von ANTI-FLAG heißen wird: „American Summer“ oder „Nuclear Winter“?
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