JEFF ROSENSTOCK

We Cool?

Das neue Soloalbum von Jeff Rosenstock ist lebhafter Punkrock, energisch und oft rotzig laut, vereinzelt sogar mit Hardcore-Anleihen. Der 32-Jährige, der das letzte Album der THE SMITH STREET BAND produzierte, bannt gleich mehrere Punk-Hymnen auf „We Cool?“, so dass man dem Album gar nicht anmerkt, dass der New Yorker seine Depressionen darauf verarbeitet.

Die Riffs und die Melodie des Songs „Nausea“ erinnern an „Forever young“ von ALPHAVILLE. Das Lied klingt dabei so wunderbar fröhlich, dass einem schlecht werden könnte. Definitiv ein Ohrwurm.

„Get old forever“ öffnet den Vorhang zum Album und ist verglichen mit den anderen Tracks trügerisch: Ruhig zieht Rosenstock hier die Spieluhr auf, die im Laufe des Albums dann gleich mehrmals durchdreht und mit „Hey Allison!“ erstmals explodiert.

Die Neunziger-Punk-Hymne „Polar bear of Africa“ groovet dermaßen, dass sie bei sommerlichen Temperaturen definitiv in die Karre gehört. „All blissed out“ verkündet das letzte Drittel der Platte, ist tief melancholisch und traurig.

Die Ballade „The low“ ist sehr melodisch, und das Gitarren- und Orgelspiel in „Darkness records“ wirft den Hörer dann zufrieden raus in die Einsamkeit. Eine tolle Soloscheibe, da kann man zugreifen.

Feiner Zug: Der D.I.Y.-Freund Rosenstock bietet das Album auf Spendenbasis zum freien Download an.