Foto

JEFF ROSENSTOCK

No Dream

Das kommt überraschend: Völlig ohne Vorankündigung hat Jeff Rosenstock sein viertes Soloalbum veröffentlicht. „No Dream“ sei ein sehr wichtiges Album für ihn, betont der Musiker: „Die letzten zwei Jahre waren eine einzige existenzielle Krise für mich, in der ich mich gefragt habe, wer ich bin.“ Und genau das hat Rosenstock auf „No Dream“ verarbeitet. Herausgekommen ist ein Album, das zu dieser chaotischen und verrückten Zeit passt wie die Faust aufs Auge – Antworten gibt es nicht, dafür viele Fragen. In ein Genre lässt sich der US-Amerikaner schon längst nicht mehr pressen, auch diesmal geht es sehr unterschiedlich zu: Punk, Indie, Pop, Hardcore – verteilt auf 13 Songs und gut vierzig Minuten. Besonders schön: Jeff Rosenstock ist kein großer Computerfan. Deshalb ist das Album komplett auf analogem Tape eingespielt worden. Das hört man auch, denn „No Dream“ schrammelt, ist lebendig und ehrlich. Irgendwie hat das Ganze dann aber doch wieder was mit PCs zu tun: Das Album kann nämlich digital als spendenbasierter Download heruntergeladen werden – so wie es Fans von Rosenstock eben kennen. Die Erlöse gehen diesmal an „Food Not Bombs“, eine Gruppierung, die nicht mehr zum Verkauf geeignete Lebensmittel einsammelt und daraus vegetarisches und veganes Essen an öffentlichen Plätzen zubereitet. Eine Randgeschichte, die viel über den Musiker erzählt.