Kopf oder Zahl, Arsch oder Bauch - es ist soweit. Die fünfte MUFF POTTER kommt. Eine Platte, die nicht bloß viel will, sondern alles. Und kann. "Von wegen" (oder heißt es "Von Wegen"?) zielt als erstes auf Bauch und Arsch.
Dieses Album wurde nach eigenen Angaben aus der Hüfte geschossen, dabei legt seine Vielschichtigkeit nahe, dass es mindestens zu gleichen Teilen aus dem Kopf kommt. Die Texte sind direkt, die Metaphern klar und pointiert.
Trotzdem jagt ein Querverweis den nächsten, hier gibt es auch in einem Jahr noch viel zu entdecken. "Los! Stop! Schade!" ist zwar immer noch gültig, aber es scheint, als würden MUFF POTTER vor dem nächsten Fall nun länger stehen bleiben wollen als früher.
"Von wegen" wirkt schlüssig, vom ersten bis zum letzten Takt. Natürlich ist die Welt immer noch schlecht, aber es hat selten so viel Spaß gemacht, den Potters bei ihrer Abrechnung mit dieser zuzuhören.
Wahrscheinlich hatte die Band noch nie so viel Spaß beim Komponieren und zusammen Spielen. Souverän baut die Rhythmusgruppe ein Fundament, auf dem man nur noch alles richtig machen kann. Wütende, bis ins Detail ausgearbeitete Gitarren tragen Nagels und Dennis' abwechslungsreiche Stimmen, die jeden Ton exakt und kraftvoll treffen.
Punk, Pop und Rock - mit diesen Zutaten haben schon viele andere experimentiert, aber MUFF POTTER gehen wie schon beim Vorgängeralbum einen Schritt weiter, diesmal ist er ohne Zweifel ein größerer, und schaffen referenzlos ihren eigenen Sound.
Mit der Produktion wollten sie Maßstäbe setzen. Spätestens, wenn man die zwölf Songs über Kopfhörer genießt, wird schnell klar, dass so eine Ansage kaum übertrieben sein kann. Die Musik haben sie auf das Wesentliche reduziert, dabei klingt sie immer noch so, als liefen fünfzehn Gitarrenspuren gleichzeitig.
Zu allem Überfluss hat "Von wegen" auch noch eine ganz hervorragende Wachstumsprognose. Der Erstauflage der CD liegt noch eine DVD mit dem im Interview in dieser Ausgabe angesprochenen Kurzfilm bei.
Sollte man dieses Konsensalbum dank des neuen Universal-Deals bald auch im Schlecker-Markt um die Ecke bekommen können, wäre das nicht schlecht, sondern nur zu begrüßen. Zwölf lange Jahre sind MUFF POTTER gereift.
Jetzt ist es Zeit für das Album des Jahres. "Wenn irgendwas gut ist, dann das hier." (43:21) (10)
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