FRIEDEMANN

Unterwegs

Zugegeben: Friedemann ist nicht unbedingt jedermanns Sache, und mit jedermann meine ich in diesem Fall primär mich. Schon für die erste Soloplatte konnte ich mich nicht so recht erwärmen, Studioalbum Nr.

2 nahm ich dann sogar nur noch am Rande wahr. Und jetzt das: Lange habe ich keine so wundervolle Live-Performance mehr gehört wie auf „Unterwegs“. Denn verdammt, an dem, was der Mann aus Rügen da in der schnuckeligen Berliner Jägerklause aufs Parkett gerotzt hat, klebt so viel Gutes.

Die Beziehung zum Publikum ist so nah, offen und natürlich, es macht einfach Spaß, Friedemann zuzuhören. Der Singer/Songwriter gibt sich ganz unprätentiös, die zwanzig Songs sind positiv, lebensbejahend und klug.

Roh und gut so: Der Live-Mitschnitt ist komplett ohne Nachbearbeitung im legendären Chameleon Studio Hamburg gemixt und gemastert worden und eröffnet einen ganz anderen, neuen Blick auf die Songs des gelernten Maurers.

Live funktioniert Friedemanns Musik um einiges besser als im Studio, und er bewegt sich damit in bester Liedermachertradition. Erfreulich ist auch, dass sich einige bislang unveröffentlichte Lieder auf der Doppel-1 befinden sowie einige Coverversionen, allen voran der großartige JOINT VENTURE-Song „Nicht zur Arbeit“, der als Grande Finale die Show beendet.