FRIEDEMANN

Uhr vs. Zeit

Erstmals singt der Frontmann der Rügener Hardcore-Punkband COR in anderer, in entspannter Singer/Songwriter-Manier. Solo natürlich. Sind die Texte bei COR meist gesellschaftskritischer Natur, verarbeitet Friedemann auf „Uhr vs.

Zeit“ persönliche Erlebnisse und Erfahrungen und teilt seine Erkenntnisse mit dem Zuhörer. Sei es das Liebefinden abseits der normalen Wege („Daneben“), sei es der Mut zum Mut („Nichts können“), die befreiende Selbsterkenntnis im Allgemeinen („Freiheit“) oder schlicht das Genießen der Momente, die das Leben lebenswert machen („Süden“).

Gesellschaftskritik darf natürlich auch nicht ganz fehlen, sie ist aber persönlicher und lebensbezogener formuliert („Dankeschön“). Jede Zeile wirkt authentisch und kräftig, sehr deutlich; und das macht Friedemanns Soloausflug zu einer Reise durch die eigenen Erinnerungen, wenn auch wenig Interpretationsspielraum bleibt, der seine Lieder sicher vielschichtiger gemacht hätte.

Deutsche Singer/Songwriter gibt es nicht zuhauf, allein deshalb ist „Uhr vs. Zeit“ ein Anhören wert. Und trotzdem klingt Friedemanns Stimme nach Thrash Metal. Das mag an seiner Band COR liegen, ist aber Geschmackssache.

Wie so vieles.