Hab ich doch die Ruhrpötter von CALIBAN bei ihrem letzten musikalischen Duell mit den Kumpels von HEAVEN SHALL BURN auf "Split Programm Vol. 2" zum ehrwürdigen Verlierer gestempelt, so darf beim Hören ihres neuesten Werkes "The Undying Darkness" weiter gelten: Wer die Schlacht gewonnen hat, hat den Krieg noch lange nicht für sich entschieden.
Denn bis zur nächsten HSB legen CALIBAN, bleibt man beim fiktiven Wettstreit der beiden befreundeten Bands, mit dieser Scheibe richtig gut vor. Obwohl mir das Maß an melodischen Sangesparts bei CALIBAN immer schon zu voll gewesen ist, und das ändert sich bei "Undying Darkness" gar nicht - im Gegenteil.
Die Sangesparts haben extrem zugenommen, doch funktioniert das bei CALIBAN für meinen Geschmack noch im Guten. "Undying Darkness" ist der zweite Longplayer der Band auf einem großen Label, und das birgt, neben der Möglichkeit Geld zu verdienen, auch die Gefahr von Ausverkauf.
Mit "Vent" auf Life Force Records machte man einen großen Wurf, der mit "Shadow Hearts" weiter ausgebaut wurde. Mit dem ersten Roadrunner-Release "The Opposite From Within"vor zwei Jahren gelang dann der Sprung übern Teich in die USA und da sind sie inzwischen auch jedem HATEBREED-Jünger ein Begriff.
Obwohl die Band ihrem Stil treu geblieben ist und definitiv zu einem der großen europäischen Acts des Metalcore zählt, der gern als stilbegründend angesehen werden darf, hab ich den Hype nie verstanden - insbesondere, was das vorletzte Album anging, sei's drum - "Undying Darkness" ist die verbesserte Form des Vorgängers, denn auch wenn Sänger Andy Dörner für meinen Geschmack zu viel hymnischen Singsang betreibt, krachen die Songs hier wieder endlich so ordentlich wie zu Life Force-Zeiten.
Ich ziehe zwar im Moment schönen Schwedentod an einem Samstagabend vor, doch mit IN FLAMES-Produzent Anders Friden hat man sich bei der neuesten Scheibe nicht vertan, obwohl der auch den eher langweiligen Vorgänger mitgestaltet hat.
Fans von CALIBAN wird diese Scheibe nicht enttäuschen und bei mir kommt die Platte ins Auto auf die Fahrt zum BOLT THROWER-Konzert. (08/10)
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