ALEXISONFIRE-Goldkehlchen Dallas Green alias CITY AND COLOUR kehrt mit Album Nummer sieben zurück. Die intime Traurigkeit, vor der „The Love Still Held Me Near“ nur so strotzt, ist die Folge einiger Verluste, die der Singer und Songwriter in den vergangenen Jahren verarbeiten musste. Der Tod langjähriger Weggefährten und das Infragestellen seiner Ehe haben das Album geprägt, ohne dass es dabei nur Melancholie vermittelt. Vergänglichkeit und Verlust sind zwar die dominierenden Themen, aber „The Love Still Held Me Near“ feiert eben auch das Leben und mahnt an, immer wieder aufzustehen. Das Ganze kommt im ersten Moment zwar etwas reduzierter daher, beim zweiten und dritten Hören fallen aber die komplexen Soundlandschaften, auf, die Dallas und Co. hier aufschichten. Ja, am Ende des Tages ist es Pop, aber mit so vielen stilistischen Ausprägungen, dass das enge Korsett eines oftmals als oberflächlich abgetanen Genres hier nicht hält. „The Love Still Held Me Near“ hat so viel Tiefgang und wartet mit vielen kleinen und wundervoll durchdachten Details auf. Hier trifft Pop auf Folk, Blues auf Country und Hoffnung auf Herzschmerz. Vielleicht das bisher intensivste Album von CITY AND COLOUR. Es mag mehrere Durchläufe benötigen, bis es gänzlich zündet, aber dann möchte man es nicht mehr missen.
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