Mit dem Untertitel „Open Up And Bleed“ ist diese Iggy Pop-Biographie des Mojo-Magazin-Redakteurs Paul Trynka im englischen Original schon eine Weile auf dem Markt (und auch erheblich günstiger zu erwerben als die deutsche Hardcover-Ausgabe).
Aber nicht jeder ist der englischen Sprache ausreichend mächtig und so ist eine deutsche Übersetzung zwar durchaus hilfreich, aber wie so viele Musikbücher eine zwiespältige Angelegenheit, was die Qualität der Übersetzung anbelangt.
Man fragt sich ernsthaft, wie zwei professionelle Übersetzer und das Lektorat einen Satz wie „Und ich dachte nur, heiliger Strohsack, das geht ja mächtig ab.“ (S. 53 unten) durchgehen lassen können.
Ein Beispiel von vielen, willkürlich herausgegriffen ... Was nun den Inhalt anbelangt, so hat Trynka umfassen und detailliert gearbeitet, die Lebensgeschichte des James Osterberg alias Iggy Pop von dessen Kindheit an bis in die jüngste Vergangenheit recherchiert und mit akuraten Quellenangaben im Anhang sowie einem umfassenden Personenverzeichnis versehen, ergänzt um eine kommentierte Diskographie.
Dass sich nicht schon längst mal jemand mit Osterberg so umfassend beschäftigt hat, ist dabei das eigentliche Phänomen, waren doch die STOOGES in ihrer Härte und Kompromisslosigkeit neben MC5 Ende der Sechziger ihrer Zeit so weit voraus (und so erfolglos ...), dass 1976 die SEX PISTOLS mit den gleichen Mitteln des Schock-Rocks als Innovatoren durchgehen konnten.
Also: Statt noch einem Buch über CLASH oder Pistols und Punk in the U.K. besser mal mit dem Meister selbst anfangen, der zudem und im Gegensatz zu vielen seiner Epigonen bis heute brauchbare Platten macht und auch mit über 60 noch fabulöse Liveauftritte hinlegt.
Großartig das Foto auf Seite 436: Iggy barfuß vor seinem offensichtlich abgemeldeten Rolly Royce.
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