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BAD BREEDING

Human Capital

BAD BREEDING sind die Antwort der britischen Punk-Szene auf SLEAFORD MODS. Wütende Klassenkämpfer, die der Regierung so ziemlich alles an den Kopf werfen, was ihnen in die Finger kommt. Egal, welcher Partei sie angehört, aber natürlich vor allem, wenn sie von den Konservativen gestellt wird. Angefangen hat alles in Stevenage, einer Kleinstadt nördlich von London, die kurz nach dem Weltkrieg aus dem Boden gestampft wurde, um 60.000 Menschen aus dem zerbombten London eine neue Heimat zu geben. New Towns hießen diese Projekte von denen es über zwanzig gibt. Heute sind Städte wie Stevenage Zentren der Probleme, die in den Thatcher-Jahren explodiert sind. Drogen, Alkohol, Arbeitslosigkeit. Der Motor für die Wut und den Frust von BAD BREEDING. Mit ihrem brutalen Hardcore-Punk geißeln sie von Anfang an den Spätkapitalismus und seine Folgen und rücken die Randgruppen der Bevölkerung in den Fokus. Die Abgehängten, die Chancenlosen. Mit ihren ersten drei Alben „Bad Breeding“ (2016), „Divide“ (2017) und „Exiled“ (2019) hat sich das wilde Quartett einen exzellenten Namen in der britischen Punkwelt erspielt. Mit brutaler Härte, die an Pioniere der britischen Anarcho-Szene wie CRASS, RUDIMENTARY PENI oder FLUX OF PINK INDIANS erinnert. Traditionell gibt es zur Album-Veröffentlichung immer eine Art Manifest auf der Band-Homepage, in dem sie ihre aktuellen Themen wortreich erklären. Diesmal verfasst von Jake Farrell, einem langjährigen Vertrauten der Band. Neu im Repertoire sind Songs wie „Joyride“ oder „Rebuilding“, in denen BAD BREEDING auch mal den Fuß vom Gas nehmen und mehr Melodie zulassen. In diesen Momenten klingen sie fast schon wie IDLES. Daneben gibt es natürlich wieder Vollgas-Kracher wie „Prescription“ oder „Misdirection“, in denen Sänger Chris Dodd seinen Frust laut herausschreit. Rasend schnell, brutal konfrontativ und voller Rückkopplungen. Songs über die Entfremdung am Arbeitsplatz, die Spaltung durch den Nationalismus oder die groteske Heuchelei des Imperialismus. Die Band kämpft gegen Individualisten und für die Gemeinschaft. Gegen soziale Ungerechtigkeiten und für Solidarität mit Menschen, die keine Stimme haben. „Human Capital“ ist keine Sammlung von stumpfen Anti-Parolen, sondern das reflektierte Statement einer Band, die für den Erhalt der Solidargemeinschaft kämpft und ihre Gedanken in brutale Sounds verpackt. Aufgenommen und gemischt von Ben Greenberg in seinem Python Patrol Recording Studio im New Yorker Kreativ-Hotspot Williamsburg. BAD BREEDING werden mit ihren Platten nie die breite Masse erreichen, dafür sind sie viel zu unzugänglich, aber sie haben sich im Laufe der Jahre eine treue Anhängerschaft erspielt, die mit der Band durch dick und dünn geht.