Um die fünf Minuten brauchen RUSSIAN CIRCLES aus Chicago diesmal, um aus dem bedrohlichen Flüstermodus in lautes (instrumentales) Gebrüll überzugehen. Das Spiel mit laut und leise, das nachhaltige Aufbauen von Klangwänden auf einem Fundament komplexer Schlagzeugarbeit, haben sie auf ihrem sechsten Album, produziert von Kurt Ballou (CONVERGE) weiter perfektioniert.
Auch wenn sie im Detail anders klingen, gehören sie doch längst zu den Großen des Genres, sind Teil der Peer Group, in der auch MONO, MOGWAI und ENVY spielen. Es sind die leisen Zwischentöne, die Differenziertheit, welche die Faszination von RUSSIAN CIRCLES ausmachen.
Laut und dröhnend kann im instrumentalen Post-Rock/Metal-Genre jeder, aber die Nuancierung verleiht „Guidance“ seinen Reiz. Übrigens erneut ein Album mit Ein-Wort-Titel, nach „Enter“ (2006), „Station“ (2008), „Geneva“ (2009), „Empros“ (2011) und „Memorial“ (2013).
Als „mehrdimensionale dramatische instrumentale Erzählungen“ bezeichnet ihr Label das hier aufgeführte – und diese Beschreibung gefällt mir, ebenso wie die Tatsache, dass hier nicht verkopft, sondern mit Sinn für Groove und Flow agiert wird.
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