RUSSIAN CIRCLES

Enter CD

Urgewaltig strömt die zigfach übereinander gelegte Gitarre durch die Songs, Noisewände kommen als Breitseite und kollabieren nur selten einmal in ruhigeren Phasen. Das Trio von RUSSIAN CIRCELS baut kaum auf ein Leise-Laut-Schema, lässt die Songs lieber linear fließen, ihrem Höhepunkt entgegenrauschend, umgeben von der selbst aufgeschäumten Gischt kulminieren.

So fließen auch die sechs Songs ihres Debüts ineinander, druckvoll von Greg Norman (NEUROSIS, PELICAN, GUIDED BY VOICES) eingefangen. Nur schwerlich kann man sich dem Album vor seinem Ende entziehen, selbst die bisweilen nudeligen Gitarren lassen das instrumentale Klangwerk nicht auseinanderbrechen, zu hypnotisch wirkt man auf die geneigten Ohren.

Doch PELICAN und ISIS bringen diesen mitunter metallischen Sound, der sich dagegen jedes metallische Songwriting verbietet, ebenfalls erfolgreich unter die Leute. Neues haben die Drei aus Chicago nicht hinzuzufügen, lieber folgt man ihnen kritisch distanziert und verdient dabei mehr als ein erstauntes Aufhorchen.

Kompakt und geschlossen ist der 45-minütige Strudel, "Enter" der passendeste aller Titel. Entweder man bleibt außen vor oder man tritt bereitwillig ein und gibt damit die Möglichkeit zum frühzeitigen Abbruch aus der Hand, am Ende der Fahrt glückselig ausgespuckt.

"Stone yourself to heaven as another pitstop to hell" meinten schon die artverwandten SWITCHBLADE. Mit RUSSIAN CIRCLES und den entsprechenden Drogen zur Hand ist die Fahrkarte schnell gelöst.

(44:17) (08/10)