Seit dem Debütalbum „Enter“ von 2006 gelingt es dem aus Chicago stammenden Trio RUSSIAN CIRCLES, ihren virtuos gar nicht mal so besonders außergewöhnlichen instrumentalen Post-Rock-Metal mit subtilen, fast schon erstaunlich filigranen melodischen Momenten zu spicken und durch diese Nuancen viele weniger einfallsreiche Mitbewerber weit hinter sich zu lassen.
Leider gehen genau diese subtileren Momente bei Live-Auftritten von RUSSIAN CIRCLES oft etwas unter und lässt das Trio dann doch wieder recht gewöhnlich klingen, sogar geradezu langweilig, natürlich auch abhängig von der Qualität des Sounds in der jeweiligen Location.
Insofern funktionieren RUSSIAN CIRCLES für mich persönlich auf Platte besser. Und auch auf dem neuen, siebten Album „Blood Year“ (wie der 2016er Vorgänger „Guidance“ von CONVERGE-Gitarrist Kurt Ballou produziert) funktioniert die spezielle RUSSIAN CIRCLES-Rezeptur mit ihrer wuchtigen Laut-Leise-Dynamik weiterhin sehr gut, ohne aber dem Gesamtwerk substanziell Neues hinzuzufügen.
Auf jeden Fall gehören RUSSIAN CIRCLES damit auch weiterhin zu den wenigen Bands in diesem Bereich, die es schaffen, wirkliche musikalische wie emotionale Akzente zu setzen – wie etwa MONO oder MOGWAI – und nicht nur einen ausschließlich akademischen Umgang mit den typischen Zutaten dieses Genres zu pflegen.
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