Fast scheint es, als hätten RUSSIAN CIRCLES die auf dem letzten Album „Geneva“ allgegenwärtige Schwere abgelegt und sich in ihren Songs eingängigeren, leichter verdaulichen Strukturen zugewendet. Es dauert allerdings nur etwa zwei Minuten, bis man zur mäandernden Tiefe und Düsternis zurückfindet, die das Trio seit jeher auszeichnet.
Dabei sind es vor allem die mahlenden, meist extrem rhythmusbetonten Rifftürme, die immer wieder zwischen den melodisch-verspielten Einsprengseln aufhorchen lassen, beziehungsweise Momente, wie die letzten gut 100 Sekunden des zweiten Songs „Mládek“, die zwischen monumentaler Epik und brachialer Riffgewalt pendeln und damit wohlige Schauer über meinen Rücken laufen lassen, bevor man den Song mit Vogelgezwitscher ausklingen lässt, um ins in seiner Dramaturgie kaum zu toppende „Schiphol“ überzuleiten.
Sich selbst übertroffen haben die Chicagoer sicherlich nicht, können mit „Empros“ aber zumindest an das grandiose Vorgängeralbum anknüpfen. Das muss man uneingeschränkt zugeben.
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