„Broken Stars & Crooked Stripes“ ist das erste Album der GENERATORS seit vier Jahren, da kann man schon die Frage stellen, ob es mit der Zeit schwieriger wird, ein Album fertig zu bekommen – an der Spielfreude zumindest kann es nicht liegen, sind Frontmann Doug Dagger und Gitarrist Mike Snow mit wechselnden Mitmusikern doch jedes Jahr treue Gäste auf europäischen Bühnen.
„Wir konzentrieren uns inzwischen mehr auf das Touren als aufs Aufnehmen. Ich nehme den Aufnahmeprozess sehr ernst, und deshalb will ich nicht in großer Eile im Studio ein Album machen. Ich bin stolz auf unsere Musik und wir wollen unser Bestes geben, wenn wir im Studio sind.
Wir wollen den Fans keine mies produzierte Musik oder halbgaren Songs zumuten. Wenn wir etwas rausbringen, muss das schon gewisse Qualitätsstandards erfüllen“, sagt Doug dazu. „Ich kann nicht versprechen, dass jeder Song ein Hit wird, aber ich habe das Gefühl, dass alle unsere Alben letztlich gute Platten sind [...].
Es gibt nur eine oder zwei Platten, die wir in den letzten zwanzig Jahren veröffentlicht haben, von denen ich das Gefühl hatte, dass sie die Zeit nicht überdauert haben, und ich habe mir selbst versprochen, dass ich das nicht noch einmal zulasse.“ Hört man „Broken Stars & Crooked Stripes“ immer und immer wieder, merkt man bald, dass Doug beim Wort zu nehmen ist.
Auch diesmal wirkt keiner der elf Songs halbherzig, die Qualitätskontrolle ist scharf, und wer die Band im Mai live gesehen hat, wird festgestellt haben, dass auch auf dem neuen, elften Album wieder mindestens drei Nummern enthalten sind, die es ins Dauerprogramm schaffen werden.
Ich tippe auf „Back on the job“, „The legend of Gary Pogo“ und den Titelsong „Broken stars & crooked stripes“, verkörpern diese doch idealtypisch den Sound der Band aus Los Angeles: Einerseits ist da diese kalifornische Punkrock-Tradition, melodiös und durchaus rockbasiert, einst von SOCIAL DISTORTION perfektioniert, und zum anderen der immer erkennbare Rückgriff auf klassischen britischen Punk – THE CLASH, RUTS – und Oi! – COCK SPARRER, SHAM 69.
Das war schon bei der Vorgängerband SCHLEPROCK so, daran hat sich in über 21 Jahren GENERATORS nie etwas geändert und das wird wohl auf ewig so bleiben – gut so. Und apropos „Broken Stars & Crooked Stripes“: das prägnante Coverartwork stammt von Todd Huber, dessen Arbeit man von anderen GENERATORS-Releases bereits kennt, aber auch von AGNOSTIC FRONT.
Das Gesicht ist zusammengesetzt aus den Präsidenten Reagan, Bush, Clinton, Obama und Trump. Doug: „Es zeigt eine verzerrte Version der amerikanischen Flagge. [...] THE GENERATORS sind keine politische Band [...], dies sind sehr schwierige Zeiten, und ich denke, dass wir als Punkband in gewisser Weise die Verantwortung haben, Widerstand zu leisten, wenn wir das Gefühl haben, dass es ungerecht zugeht.“
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