ROGERS

Flucht nach vorn

Diese Düsseldorfer Jungspunde machen es sich selbst schwer, denn mit dem offensichtlichen Gleichklang von Bandname und -sound, hängen sie unweigerlich in der BROILERS-Falle. Schade! Die „nackten“ Songs nämlich können was, sind richtig guter, kompakter Punkrock mit schönen Chören und schaffen den Spagat zwischen Keller- und Festivalbühne.

„Flucht nach vorn“ verstehe ich als klare Kampfansage, um irgendwann doch ein eigenes Standing, ohne lästige Vergleiche, zu haben. Das Album strotz vor guten Arrangements und einprägsamen Refrains, und hörenswerten Texten! Sinnsuche, Sehnsucht, Hoffnung, Aufbegehren, Ausbrechen, Loslassen vs.

Weitermachen, Hinterfragen. Überlegte und selbstbewusste Töne, dazu spritziger Punkrock, die Lawine beginnt zu rollen. Irgendwie sehe ich BROILERS, ZSK und ROGERS zusammen auf einer (sehr großen) Bühne.

„Allein“ bleibt der Überhit, doch mit „Lila Blume“, „Immer weiter“ und „Für immer“ kommen drei nicht minder starke Nummern dazu. Fassen wir zusammen: Lieber noch eine gehaltvolle Band, die dem Düsseldorfer Erfolgsrezept folgt, als graumelierte Alpenveilchen.

Faust hoch!