Die Düsseldorfer ROGERS veröffentlichten Anfang 2019 ihre vierte Platte „Mittelfinger für immer“, freuten sich über eine Chart-Platzierung und somit das erfolgreichste Album der Bandhistorie. Sie spielten eine erfolgreiche und in den meisten Hallen ausverkaufte Tour und haben im Dezember im Düsseldorfer Stahlwerk das größte Konzert ihrer bisherigen Karriere vor sich. Und sie standen vor einigen Wochen plötzlich mit neuem Gitarrist vor völlig ahnungslosen Fans. Was es mit der Umbesetzung in der Band – Nico Feelisch ging, Elias Manika kam – auf sich hat und ob die ROGERS 2020 endlich mal Urlaub machen, erklären Frontmann Chri, Bassist Artur und Neu-Gitarrist Elias im Gespräch.
Wer euch zuletzt live sah, der sah auch, euer Gitarrist Nico ist nicht mehr dabei und wurde ersetzt. Was ist da passiert?
Artur: Nico war einfach überarbeitet und es war für ihn gut, dass jetzt der Cut kam. Wir haben ihn bei der Entscheidung auch unterstützt. Natürlich hat er sich Gedanken gemacht. Aber wir haben ihm auch gesagt: „Nico, Elias steht als neuer Gitarrist bereit. Alles ist gut. Mach also das, was für dich am wichtigsten ist und was sich richtig anfühlt.“ Es ist uns wichtig festzuhalten, dass es keinen Streit zwischen uns gab und gibt. Und wir wollten da auch keine Welle in den sozialen Netzwerken machen. Keine Heulnummer. Nein. Das ist einfach ein persönliches Ding für uns als Band. Und es ist definitiv kein Trauerspiel.
Nico war auch einer der Songschreiber in der Band. Trifft euch das hart?
Artur: Er war Songschreiber, macht das ja auch beruflich und lebt daher ja auch schon seit geraumer Zeit in Berlin. Das stimmt. Aber wir haben letztlich alle zusammen an den Stücken geschrieben. Und es braucht niemand Angst zu haben, dass es jetzt keine neuen Stücke mehr geben wird.
Chri: Zudem kommt jetzt auch wieder ein neuer Drive in die Sache. Denn ein neuer Musiker ist immer auch ein frischer Wind.
Wie sieht deine bisherige Beziehung zur Band aus, Elias?
Elias: Ich war jetzt schon mehrmals mit den Jungs auf Tour und bin schon vor zwei Jahren mal für Chri eingesprungen, als er sich die Hand verletzt hatte. Ich kenne die ROGERS-Stücke also recht gut und konnte mir die aktuellen Songs somit in kurzer Zeit recht problemlos aneignen. Ich bin außerdem selber seit Jahren schon in der Musikbranche tätig, unter anderem als Produzent für diverse Genres. Und ich habe bislang in mehreren Bands gespielt, die zum ROGERS-Freundeskreis gehören.
Eigentlich wolltet ihr im kommenden Jahr nach der nun zu Ende gehenden Tour zu eurem Album „Mittelfinger für immer“ Pause machen. Pustekuchen. Kürzlich habt ihr Daten für eine Tour 2020 rausgegeben. Geht es wieder um die aktuelle Platte?
Chri: Nein. Dieses Mal spielen wir eine Art „Wünsch dir was“-Set. Klar haben wir einige Songs, die einfach fest ins Programm gehören, allerdings wollen wir bei der Tour die Fans fragen, welche „alten“ Songs sie gerne hören wollen. Dafür werden wir kurz vor der Tour Blanco-Setlisten zum Download bereitstellen und die Leute darum bitten, ihre Wunschsetlist zu gestalten. Daraus werden wir dann die Tracks für die Tour zusammenstellen. Wir dachten einfach, dass das eine gute Idee ist und sehr spannend werden kann. Denn es existieren nach vier Alben schon so viele alte Stücke, die man ganz vergessen hat. Bei albumbezogenen Touren fliegen leider immer viele alte Tracks von der Setlist, was eigentlich sehr schade ist.
Artur: Zudem unterstützen wir bei dieser Tour eine neue Organisation. Klar: Sea Shepherd ist wieder mit dabei. Das muss sein. Aber dieses Mal sammeln wir eben auch erstmals für die Stefan-Morsch-Stiftung für Leukämie- und Krebskranke. Und apropos Tour: Wir sind die einzige Band, die im kommenden Jahr 22 Konzerte in 26 Tagen spielt!
Das schaffen noch nicht mal DIE TOTEN HOSEN.
Artur: Haha, nein. Das trauen nur wir uns. Und um mal beim Thema zu bleiben: Außer den BROILERS hat es auch noch keine andere Düsseldorfer Band geschafft, das Stahlwerk Monate vor einem Auftritt wie unserem demnächst auszuverkaufen.
Wie sieht es mit einem neuen Album aus?
Chri: Das ist in Arbeit. Wirklich. Aber wir wollen uns dafür wirklich genug Zeit nehmen. Das ist uns wichtig.
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