Schon der Albumtitel von Chad VanGaalens pressfrischem vierten Langspieler „Diaper Island“ macht neugierig. Windelinsel? Aha. Die Tracklist steht dem in nichts nach: Was sich wohl hinter Titeln wie „Blonde hash“ oder „Shave my pussy“ versteckt? Dazu ein Wasserfall mit umgefallenen Bäumen auf dem Vordercover, anemonenbesetzte Monster innen und muschel- bis schneckenartiges Getier auf der zusätzlichen CD-Schutzhülle.
Ist ohne auch nur einen Ton gehört zu haben auf jeden Fall schon mal sympathisch. Musikalisch zeigt sich „Diaper Island“ wesentlich rockiger als seine Vorgänger. Cremige Echos tragen die Gitarren unterwasserähnlich von einem Lied zum nächsten.
Einziges Manko ist VanGaalens gelegentlich allzu brüchige Falsettstimme, das kann schon ein wenig anstrengen. Wie immer hat der Meister alles selbst eingespielt und in seinem Heimstudio „Yoko Eno“ abgemischt.
Ja, der Herr hat durchaus Sinn für Humor, das fällt auch in dem – Ehrensache – selbst gezeichneten Videoclip zu „Peace on the rise“ auf („Did you find the egg salad sandwich?“). Hier lässt sich natürlich viel hineininterpretieren, ob ein Konzept hinter der ganzen Sache steht oder das alles wahllos zusammengewürfelt ist, sei mal dahingestellt.
Interessant ist es so oder so. Ob mit oder ohne Windel.
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