NOTHING

Coma Poems CD

Ein Freund und Arbeitskollege meinte letztens noch, dass es scheinbar im Moment schick für manche Leute wäre CONVERGE zu mögen. Nun ja, ich muss gestehen, dass ich die Band auch erst mit dem neuen Album richtig entdeckt habe und mir dann erst nach und nach die Kultalben wie "Jane Doe" und "Unloved And Weeded Out" schätzen gelernt habe.

Inzwischen ist mir Kurt Ballou schon derart ans Herz gewachsen, das ich regelmäßige Blindkäufe hinter mir hab und fast nie falsch lag. Intensiven gefühlsechten und chaotischen Hardcore zu produzieren liegt dem Herrn scheinbar echt im Blut.

THE NOTHING aus Leeds sind allerdings mit ihrem Debüt an ihm vorbei gegangen und beim heimischen Label IATDE Records gelandet und ich unterstelle einfach mal: Kurt Ballou wäre begeistert, wenn er "Coma Poems" hört.

Was die vier Burschen hier treiben ist definitiv was für seine und meine Ohren, mischen sie doch Qualitäten diverser Deathwish-Truppen und kreieren dabei ihr ganz eigenes finsteres Hardcore-Süppchen.

Das Label beschreibt das Rezept wie folgt: "SLAYER sexually abusing HIMSA while the MISFITS look on". Ich würde es als eine böse Mixtur aus SEX POSITIONS, CURSED und CAST ASIDE mit der freundlichen Zugänglichkeit der neuen CONVERGE beschreiben.

Mal chaotisch, gehetzt und wahnsinnig nach vorne preschend, dann gequält und verzweifelt am Boden windend, jedoch ohne eine gewisse Eingängigkeit zu verlieren. So lässt sich der Sound beschreiben, der einem keine halbe Stunde lang den Gehörgang mit Doom, Metal, Hardcore und Chaos durchpustet - genial! Allein die Songtitel stehen schon für sich.

"Today the rope didn't break", "Coffin sex" oder "Dracula would mosh to THE NOTHING" verraten ansatzweise, wo die Reise hingeht. Das Teil tötet mindestens genauso wunderbar den inneren Schmerz und die aufgestaute Wut in einem, wie es bei mir zuletzt nur die neue DILLINGER ESCAPE PLAN gekonnt hat.

Shit, die sind ja auf Relapse Records. Kurt - sei wachsam! (9)