NOTHING

Dance On The Blacktop

„Ich habe gelernt, mich in der Absurdität zu aalen – im Chaos. Es liegt viel Schönheit in der Verwirrung, wenn man lernt, ihr die Hand zu reichen.“ Diese Äußerung von NOTHING-Frontmann Domenic Palermo, die er anlässlich von „Dancing On The Blacktop“ getätigt hat, lässt völlig offen, ob er seinen Frieden mit der Welt gemacht oder vollständig den Verstand verloren hat. Das Album selbst lässt hingegen keinen Zweifel an der Marschrichtung – es geht bergab. Ob absolut lebensverneinende Texte oder Songs, die keinerlei Interesse daran zeigen, sich mit schlichter Schönheit zufrieden zu geben, NOTHING vertonen ein weiteres Mal Resignation und Depression auf absolut faszinierende Weise. Die Band verlässt sich auf ihrem dritten Album einerseits auf ihre Trademarks, da ist Palermos gehauchter, scheinbar schwebender Gesang und fortwährend gilt es, den Kampf zwischen Dissonanz und Harmonie auszufechten. Neu ist auf „Dancing On The Blacktop“ hingegen der Gitarrensound, der deutlich von den Neunzigern beeinflusst ist. Ein Umstand, der auf die Zusammenarbeit mit Produzent John Agnello zurückzuführen ist, der schon DINOSAUR JR. oder SONIC YOUTH produzierte. Der Song „Us/We/Are“, dessen Strophe etwas zu sehr an „Creep“ von RADIOHEAD erinnert, geht vielleicht einen Schritt zu weit, trotzdem sei die Reise in die menschlichen Abgründe ohne Einschränkung empfohlen.