NOTHING

Dance On The Blacktop

Chronisch-traumatische Enzephalopathie lautete kürzlich die bittere Diagnose für NOTHING-Frontmann Domenic Palermo. Eine durch übermäßig viele Schläge auf den Kopf ausgelöste Demenzerkrankung, die häufiger bei kopfverletzungsintensiven Sportarten wie Boxen oder American Football auftritt.

Damit durchschreitet Palermo nach etlichen vorangegangenen Tiefschlägen gerade ein weiteres Tal. An diesem Ballast scheint er eigentlich noch immer genügend zu knabbern zu haben -– aus der Zeit seiner Inhaftierung nach einer Messerstecherei stammt beispielsweise der Titel des Albums, ein Knastslangausdruck für „jemanden niederstechen“.

Man hört „Dance On The Blacktop“ das Drama in jeder Beziehung an: „Zero day“, „Bad land“, „Plastic migraine“, „I hate the flowers“, „(HOPE) is just another word with a hole in it“. Spricht für sich.

Dazu chorale Gitarren, resignierter Gesang, dunkel, schmerzerfüllt und intensiv bis in den letzten Nebenton. Ganz selten mal ein paar eingebaute flirrende Lichtblicke. Da bekommt der Begriff Emo gleich eine ganz neue Bedeutung.