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NOTHING

The Great Dismal

„A fabricated life“ nimmt den Hörer mit in den gewohnten NOTHING-Kosmos. Knapp sechs Minuten lang wird man wohlig in Watte gehüllt und in Sicherheit gewogen. Doch dann bricht, nach einem kurzen Intro, bei „Say less“ die Hölle los. So druckvoll und kompakt hat man die Band aus Philadelphia noch nicht gehört. Gerade dem letzten Werk „Dance On The Blacktop“ ging genau diese Knackigkeit und Diversität ab, die „The Great Dismal“ nun zum besten Album von NOTHING überhaupt macht. Vielleicht liegt der Grund dafür in der Wahl des Produzenten. Während bei „Dance On The Blacktop“ John Agnello an den Reglern saß, der sonst für Bands wie SONIC YOUTH oder DINOSAUR JR. gearbeitet hat, war dieses Mal Alleskönner Will Yip am Werk, den man aus der aktuellen US-Alternative-Szene überhaupt nicht wegdenken kann und der dafür bekannt ist, abseits von Genres einfach gute Musik zu produzieren. Während die Themen – Desillusionierung, Verbitterung oder der stete Abgesang auf so ziemlich alles – bei NOTHING dieselben geblieben sind, erreicht der selbstbetitelte Post-Shoegaze-Release ein ganz neues Level von Varianz. Es darf mehr gelärmt werden, es darf aber auch zugänglicher sein. Mastermind Domenic Palermo konnte es beim Interview schon fast nicht mehr hören, dass seine Band den perfekten Soundtrack für ein beschissenes Jahr aufgenommen hat. Aber damit muss er jetzt klarkommen.