WOLVES IN THE THRONE ROOM

Black Cascade

Schon ein Phänomen, diese Band. Zwar mag durch die Aufnahme eines Stephen O'Malleys (SUNN O))) und so vieles mehr) in die Hochkultur die Akzeptanz für Musik abseits des (alternativen) Mainstreams gestiegen sein, Besprechungen des zweiten WOLVES IN THE THRONE ROOM-Albums „Two Hunters" von 2007 in Medien wie Spex oder Spiegel-Online wunderten mich dann aber doch.

Aber fasse ich mir doch ruhig selbst an die Nase: fand ich „Two Hunters" zwar größtenteils gut, durch den operettenhaften Gastgesang von Jessica Kinney bei zwei der vier Songs aber verwässert, war ich dann einer von vielen, die beim Roadburn Festival 2008 schier überwältigt waren von der Intensität und musikalischen Brutalität, die WOLVES IN THE THRONE ROOM da auf der Bühne entfachten; nicht nur wegen der Abwechslung auf diesem doch eher dem Prinzip der Langsamkeit verschriebenen Festival.

„Black Cascade" ist dann auch mehr „Roadburn 2008" als „Two Hunters" geworden: klirrend-rasender Black Metal herrscht vor. Beeindruckend ist dabei, wie WOLVES IN THE THRONE ROOM die (hier musikalisch gemeinte) nihilistische und misanthropische Aussage des frühen norwegischen Black Metals in etwas Wunderschönes und Tieftrauriges zugleich verwandeln, ohne sich dabei von Aggression und Raserei zu entfernen.

Trauer und Hass liegen eben nicht so weit entfernt, wie man gerne glauben möchte. Dass sich WOLVES IN THE THRONE ROOM ideologisch weit weg von den musikalischen Vorbildern bewegen, einen zwar stark naturverbundenen, aber progressiven Ansatz verfolgen, steigert noch ihre „Andersartigkeit", ist aber auch keine Erklärung für ihre Beliebtheit bei den „Genre-Fremden".

Schon ein Phänomen, diese Band, irgendwie.