Foto

WOLVES IN THE THRONE ROOM

Thrice Woven

Im Kontext der Veröffentlichung des neuen WOLVES IN THE THRONE ROOM-Albums „Thrice Woven“ war oft zu lesen, die Band aus Olympia, Washington um die Brüder Nathan und Aaron Weaver sei damit zu ihrem früheren Sound zurückgekehrt. Diese Feststellung zielte auf den Umstand ab, dass WITTR vor drei Jahren mit „Celestite“ eine Art Gegenstück beziehungsweise Ergänzung zum 2011 entstandenen Album „Celestial Lineage“ aufgenommen hatten, mit dem sich die Blackgaze-Pioniere stark von ihrem Trademark-Sound entfernt hatten. Denn „Celestite“ hatten die Weaver-Brüder überwiegend mit analogen Synthesizern eingespielt, während die Gitarren nur eine untergeordnete Rolle besaßen. Der außergewöhnliche Black Metal von WITTR, die dem kalten, hasserfüllten Geprügel norwegischer Vertreter dieses Genres eine dunkle ästhetische Schönheit verleihen konnten, wurde auf „Celestite“ in einen meisterhaften, von majestätischen Synthesizer-Wellen geprägten Ambient-Sound transformiert, was aber nicht jeden Fan der Band gleichermaßen überzeugte. Insofern ist „Thrice Woven“ tatsächlich eine Rückkehr zu den mächtigen Gitarrenwänden von „Celestial Lineage“. Black-Metal-Puristen werden das wohl weiterhin als verwässertes, jegliche Radikalität vermissen lassendes Werk irgendwelcher Hipster abtun, aber es gibt in diesem Bereich aktuell kaum eine andere Band mit einem dermaßen intensiven wie stimmigen atmosphärischen Gesamtkonzept.