HUGO RACE & THE TRUE SPIRIT

Taoist Priests CD

Hugo Race, ein alter Weggefährte von Nick Cave, der aber nie dessen Bekanntheitsgrad erreichte, nimmt eigentlich schon seit den 80ern durchweg gute Platten auf, damals noch wie auch diverse andere australische Künstler vom Kölner Label Normal veröffentlicht, ohne dass das allzu viele Leute zur Kenntnis genommen hätten.

Die wievielte Platte "Taoist Priests" ist, kann ich auch gerade nicht sagen, aber es handelt sich auf jeden Fall wieder um ein Highlight des Schaffens der letzten Jahre bei Race. Denn entweder konzentrierte sich der Mann zu sehr auf seinen manchmal etwas schematischen, düsteren schleppenden Bluesrock, der auch nicht weit von Cave entfernt war, oder er suchte sein Heil in elektronischen Experimenten mit Ambient-Ausrichtung, was in der Regel sogar zu den gelungensten Platten in seiner Karriere führte.

Am besten war Race eigentlich immer dann, wenn diese beiden Elemente zusammenführte, was ihm schon 2003 mit "The Goldstreet Sessions" vorzüglich gelang und was er bei "Taoist Priests" ähnlich spannend weiterführt.

Rockmusik vermischt mit subtilen Einflüssen elektronischer Musik, woraus sich entspannte fließende Kompositionen ergeben, fast eine Art modernisierter Progrock, dessen Basis bei Race immer der Blues ist, der hier in jedem Song die Atmosphäre beherrscht.

Race mag vielleicht keine ähnlich extreme Künstlerpersönlichkeit wie Cave sein, aber seine musikalischen Visionen besitzen eine vergleichbare Kraft und Tiefe, das belegt dieses Album einmal mehr.

(09/10)