Ist das noch Punk oder kann das weg? Diese Frage haben KAFKAS längst für sich beantwortet. Erlaubt ist, was Spaß macht und nicht was die Punkrock-Polizei befiehlt. Gestartet ist das Trio aus Fulda Mitte der Neunziger mit melodischem Hochgeschwindigkeits-Deutschpunk, galten sogar als deutsche Antwort auf PROPAGANDHI. Im Laufe der Jahre hat sich der Sound der Hessen massiv verändert. Auf dem neuen Album „Ringo“ liefern KAFKAS 13 Songs zwischen Punk, Elektropop und NDW. Viele Synthies, Bubblegum-Feeling und poppige Sounds. Ein bisschen wie Peter Licht, der Mann vom Sonnendeck. Irgendjemand hat die Band mal treffsicher als die MÜNCHNER FREIHEIT des Punkrock bezeichnet. Dazu gibt es Texte über Individualität, Zweisamkeit oder die Komfortzone der Menschheit. Die erste Single „Gutes Gefühl“ kam schon vor drei Jahren heraus. Seitdem wurden häppchenweise Songs nachgereicht. Die Gründe für den langen Anlauf von „Ringo“ sind vielfältig. Vielleicht gehört dazu, dass Bandkopf Markus nebenbei in seinem Studio noch eine private Wildvogelhilfe betreibt. Da werden hilflose Piepmätze aufgepäppelt, bis sie wieder allein klarkommen. Das nenne ich mal gelebten Tierrechtsaktivismus. „Ringo“ ist übrigens das erste Album, das KAFKAS in Zusammenarbeit mit einer großen Plattenfirma veröffentlichen und nicht ausschließlich über ihr eigenes Label Domcore.
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