WIRE

Red Barked Tree

WIRE haben in ihrer bisherigen Karriere ganze Generationen von Musikern beeinflusst und inspiriert. Die Londoner Punk-Pioniere sind zwar seit der ersten Stunde mit dabei, aber als „Veteranen“ darf man sie beileibe nicht abtun.

Sie schafften es in den letzten Jahren immer wieder (abgesehen von einer kleinen Schwächeperiode Anfang der Neunziger Jahre), mit neuen, aufregenden Platten zu überraschen. Auch auf „Red Barked Tree“ gehen alle elf Songs sofort ins Ohr und bleiben hängen.

Wer sich die WIRE-Veröffentlichungen der letzten Jahrzehnte anhört ,wird natürlich einige Parallelen feststellen, der Punk-Song „Two minutes“ etwa könnte auch vom „Pink Flag“-Album stammen, „Clay“ von „Chairs Missing“, ein anderer könnte aus der „Send“-Zeit sein, und auch das Colin Newman-Nebenprojekt GITHEAD ragt hier und da heraus.

Es sind diesmal aber gerade Songs wie der Dub-Lounge-beeinflusste „Bad worn thing“ oder das eingängige „Adapt“ mit seiner schon fast lyrischen Art, die aus einem guten ein sehr gutes Album machen.

WIRE wären nicht WIRE, wenn so viel Harmonie nicht wieder mit einem nachfolgenden Noise-Song ad absurdum geführt würde. Und ein weiteres WIRE-Phänomen taucht hier auf, Colin Newman, Graham Lewis und Robert Gray bleiben ihrer Einfachheit treu.

Genial. (Diese Band war auf der Ox-CD #94 zu hören)