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OIRO

Ra Ta Ta Ta Ta

Die Düsseldorfer Mofapunks scheinen sich inzwischen auf einen Zwei-Jahres-Rhythmus eingegroovet zu haben, denn nach „Mahnstufe X“ (2020) und „Coole Narben“ (2022) gibt es mit „Ra Ta Ta Ta Ta“ das dritte Album in vier Jahren. Überraschenderweise erscheint dieses erstmals nach Jahrzehnten nicht bei Flight 13. Mussten OIRO bei „Coole Narben“ noch aus der Not eine Tugend machen und echte Drums durch einen Drumcomputer ersetzen, scheinen sie daran inzwischen richtig Gefallen gefunden zu haben, und man merkt, dass ihnen das Programmieren immer leichter von der Hand geht und die Rhythmen durchaus abwechslungsreicher werden. Vom harten Punk haben sie sich ja bereits seit Jahren nach und nach entfernt und mit „Ra Ta Ta Ta Ta“ wildern sie nun fast komplett in Neue Deutsche Welle-Gefilden. Mit „Monster und Mutanten“ und „ACDC“, geht es noch gewohnt zackig und rotzig nach vorne. „Handgranate“, nein, kein HAMMERHEAD-Cover, hat aber neben Ricaletto deren Tobias Scheiße im Chor. „Zehnerschlüssel“ beginnt mit einer schönen Keyboardmelodie, „Pour les jeunes rebelles“ hat eine ebensolche im Refrain und mit „Moshpit Spießer“ die Wortkreation der Ausgabe im Text. Mit dem melancholisch-langsamen „Wir drucken unser eigenes Geld“ und der Textzeile „Es fällt uns leicht, nicht wie ihr zu sein“ endet das Album sehr nachdenklich.